Die Welt verschickt die Welt im Kleinformat, immer fein verpackt. Shopping passiert immer öfter am PC, die Webshops boomen und alles, was in den Versand geht, soll und muss heil ankommen, Luftkissen und diverse Wattierungen sind Standard, über die Verpackungen kommen noch Überverpackungen. Das Resultat kann sich sehen lassen: Rein allein in der EU haben wir 26 Mio. Tonnen Plastikmüll. Hier werden, mit allen Schwachstellen, uns die neuen Recycling-Gesetze ab 2025 zwar helfen, aber realistisch gesehen wird es ohne die schützende, frischhaltende und praktikable Verpackung nicht gehen.
Nicht zu vergessen, das Weihnachtsfest als Verpackungsfestival. Oft ist schon die Verpackung interessanter, als der Inhalt, das könnte sich beheben lassen. Aber Christo ist tot, folglich ist die Verpackung auch kein Kunstwerk mehr. Freunde der Nachhaltigkeit greifen auf Zeitungspapier zurück und wenn es sein muss noch durchsichtiges, sortenreines Cellophan. Ich mache das schon seit Jahren, schaut hübsch aus und ist noch dazu gut wiederverwertbar, da sortenrein. Doch dazu später.
Schlimm – dennoch sind sie ein Schuss ins Knie – sind vermeintlich „entwaffnende“ Zahlen, die unseren Verbrauch an Verpackungen berechnen. Da geht es um Abermillionen dies und Abermillionen das. Die NGOs bedienen sich am „Wahnsinn in Zahlen“ sehr gerne, um die Dramatik zu zeigen. Dabei droht, dass der Mensch die vernehmenden Zahlen nicht mehr lesen wird. Frei nach Churchill: „Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer wieder von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf – zu lesen.“
Aber natürlich gibt es Wege zur Nachhaltigkeit, zur Müllvermeidung, aber vor allem zur Mülltrennung und zum Recycling. Namhafte Profis, u.a. Saubermacher Hans Roth, Spar Steiermark Geschäftsführer Christoph Holzer, Jörg Rosegger Vorstandsmitglied der Recycling-Anlagenbauer Binder + Co AG, Geschäftsführer Roland Fink von den Niceshops sowie Markus Kainer, Geschäftsführer der Verpackungsprofis VPZ, unterhalten sich in unserem 40plus Talk über Strategien und Ziele bezüglich der Mülltrennung und Nachhaltigkeit.
Fazit: Wir dürfen die Lebensfreude nicht verlieren. „Sortenreinheit“ dürfte zum nächsten Schlagwort werden. Ich glaube, wir haben eine Nummer zusammengebracht, die ohne das lästige Virus auskommt,
Eine erkenntnisreiche Zeit wünscht Ihnen,
Martin G. Wanko, Chefredakteur
Bild: Florian Lierzer