Im Rahmen der Ökosozialen Steuerreform wurde ab 01.01.2022 eine Mitarbeitergewinnbeteiligung eingeführt, die die lohnsteuerfreie Auszahlung von derartigen Bezügen bis 3.000 Euro pro Jahr und Mitarbeiter ermöglicht.
Voraussetzung, um in den Genuss dieser Begünstigung zu kommen, ist eine „Gewinnbeteiligung“, die an gewisse Gruppen von aktiven Arbeitnehmern gewährt wird. Weiters müssen die Prämien im Gewinn des Vorjahres Deckung finden, es darf keine schädliche Bezugsumwandlung vorliegen und der Anspruch darf nicht bereits durch lohngestaltende Vorschriften gegeben sein.
Der Begriff der „Gewinnbeteiligung“ ist im Gesetz nicht definiert. Die erläuternden Bemerkungen zur Regierungsvorlage sehen vor, dass es sich nicht zwingend um eine Beteiligung am Gewinn handeln muss, sondern auf jede „für das jeweilige Unternehmen passende, objektivierbare Erfolgsgröße“ abgestellt werden kann, wie beispielsweise Umsatz, Deckungsbeitrag oder Betriebsergebnis.
Nachdem die Begünstigung nur aktiven Mitarbeitern zusteht, ist sie für Gesellschafter-Geschäftsführer, mit Einkünften aus selbstständiger Arbeit, ausgeschlossen. Weiters kann die Gewinnbeteiligung nur dann lohnsteuerfrei abgerechnet werden, wenn sie allen Arbeitnehmern oder bestimmten Gruppen von Arbeitnehmern (z.B. alle Verkaufsleiter) gewährt wird. Hier ist Kreativität gefordert.
Die Steuerfreiheit der Gewinnbeteiligung ist letztendlich noch mit dem unternehmensrechtlichen EBIT (Earnings before interest and tax) des letzten Kalenderjahres gedeckelt.
Leider besteht für die Mitarbeiterbeteiligung aktuell weder eine Steuerbefreiung in der Sozialversicherung, noch bei den Lohnnebenkosten.
Praxistipp: Beachten Sie, dass die lohnsteuerfreie Mitarbeiterbeteiligung durchaus auch bereits für Gewinnbeteiligungen betreffend das Jahr 2021, die in 2022 ausgezahlt werden, in Frage kommen kann. Diesbezüglich empfehlen wir jedoch noch die Klarstellung des Ministeriums abzuwarten!
Text: Petra Schachner-Kröll
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Bild: © Manuel Schaffernak
