Das IKEA Billy und die 9 Weisheiten zum #dryjanuary25

Vom Marlboro Mann zum Marathon Mann Folge XIV

Wer hat mein Furnier gestohlen?

Das IKEA Billy kann man nicht mehr kaufen, nein, es gibt schon noch genug, aber die haben kein Holzfurnier mehr, sondern eine papierartige Pampe, die jetzt nur noch nach Holz aussieht. Erkennt man nicht gleich, aber beim 2. Hingreifen schon. Also, das einzige, was beim Billy Wert hatte, das Furnier, ist nun ab. Wird schon nichts machen, denke ich, wenn ich meine Runden an der Mur zurücklege und schon voller Hormone bin, die mich sorglos machen. Macht aber doch was, weiß ich schon zwei Stunden später. Denn die Pampe wird nicht nachdunkeln. Schaut dann aus wie ein fremder Zahn im Gebiss. Die Möglichkeit wäre alle Billys raus und neue rein. Aber ist das jetzt nachhaltig? Nach 40 Jahren macht der Billy Faxen, dabei hätten wir noch so gut zusammengepasst. Hacks, also Nachbauten, gibts auch keine gescheiten, ich werde mir also etwas anderes einfallen lassen müssen und halte euch am Laufenden…

Eine Runde sind wir immer noch gelaufen.

Apropos Laufen, da hab ich noch einen Lauf vor, den Silvesterlauf in Graz. Der hat den Vorteil, dass man nach einem feinen 10er relativ ambitionslos nach Mitternacht einschläft und am 1. Januar mit sich etwas anzufangen weiß. Hat auch etwas mit 40plus zu tun, keine Frage, aber das waren schon unter 40 die besten Silvestertage. Das kann dann gleich wieder in den alkfreien Januar überlaufen, über den habe ich mir letztes Jahr so meine Gedanken gemacht: Ganz entspannt, einen Monat nix zu trinken, bringt jedem was. Früher haben wir das im Vorfeld von Halbmarathons und Marathons gemacht, ohne mediales Echo, heute erregt Nichtstrinken sonderbares Aufsehen. Aber es tut auch gut, hier einige persönliche Erkenntnisse.

  • Etwas nicht zu tun, um es nicht zu tun, ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben, ist sonderbar und zugleich sinnvoll.
  • Die Wichtigkeit besteht darin, bewusst zu etwas nein zu sagen, ohne einen sofort sichtbaren Benefit daraus zu schlagen.
  • Eine Sache: Genau einen Monat nichts zu machen hat schlussendlich viel mit spirituellem Fasten zu tun, deshalb funktioniert es gesellschaftlich auch so gut.
  • Ich finde „Nein“ zu sagen in einer Gesellschaft, wo auch der Überfluss regiert, wichtig.
  • In Zukunft keinen Alkohol zu trinken, finde ich gleich wenig richtig, wie jeden Tag Alkohol zu trinken. Es kommt auf die Tage und die Menge an.
  • Wichtig ist, sich das mit dem Trinken wirklich gut einzuteilen, weil arbeitstechnisch schafft man ohne mehr, im Sport übrigens auch.
  • Man hat gewisse Rituale – Wein kaufen, Bier, Gin, Whisky, etc, die man nicht missen will. Kann man auch gerne im alkfreien Monat tun.
  • Manchmal zahlt es sich aus, alte Gewohnheiten aufleben zu lassen: Zum Beispiel unter der Woche nichts zu trinken.
  • Damit das nicht zum Schulaufsatz wird: Manchmal trinkt man einen Monat hindurch, und keiner weiß warum.

Text: Martin G. Wanko

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