Ein malerischer Ausblick auf das steirische Vulkanland und der zarte Duft der Weinblüten, der in der Luft liegt. Man ist am Genussgut Krispel angekommen. Bei einem Ausflug ins Reich der Genüsse entdeckt man unter all den Gaumenfreuden ganz neue Geschmackserlebnisse und Sinneseindrücke.
Seit zwei Generationen produziert der Familienbetrieb herausragende Weine von höchster Qualität, die weit über die Grenzen hinaus bekannt sind. Nicht ohne Grund wurden die Krispel-Weine im vergangenen Jahr bei der „Vinaria Trophy“ im Parlament ausgezeichnet und das Weingut zum besten des „Global Spring Tasting“ gekürt. Was die Kreationen so außergewöhnlich macht, ist neben dem Innovationsgeist des Winzers, der Herkunft geschuldet – dem steirischen Vulkanland. „Das mineralische Spektrum, welches das Vulkanland zu bieten hat und aus dem die Rebwurzeln ihre Nährstoffe ziehen, ist besonders vielfältig. Die unterschiedlichen Hangneigungen, Ausrichtungen und Böden eignen sich für unterschiedliche Sorten. Während der Muskateller den Rosenberg braucht, fühlt sich der Grauburgunder am Hochstrandl wohl“, erzählt der Winzer Stefan Krispel. In enger Verbindung zur Natur verfolgen die Krispels das Ziel, den puren und regionalen Geschmack in all ihren Sorten widerzuspiegeln. Jeder Schluck macht den Krispel spürbar und den Wein außergewöhnlicher.
Er rockt – der B1
Die Gemeinsamkeit aller Lagen im Weingut Krispel ist Basalt – der Herzschlag der Region, der vulkanische Untergrund, auf dem das Weingut entstanden ist. Dieser hat nun einen besonderen Juwel unter den Weinen hervorgebracht – den Basaltwein B1 – eine Cuvee aus Sauvignon Blanc, Grauburgunder und Weißburgunder. Durch die besondere Herangehensweise gibt es den Wein, der getrost als Flaggschiff der Krispels bezeichnet werden kann, nur alle paar Jahre. „In einer ganz speziellen Form kommt der Wein bei der Vinifizierung mit dem Basalt in Kontakt. Seinen einzigartigen Charakter erhält er durch 24 Monate Reifung im Basaltsteintrog und seine Harmonie durch 60 Monate im Holzfass. Das Ergebnis ist langlebig, komplex, harmonisch und ausgeprägt mineralisch“, erzählt der Winzer. Auch die übrigen Weine tragen den Vulkan in sich und hinterlassen mit ihrer Frische und ihrer leicht rauchigen Note einen tiefen Abdruck. Doch kein anderer Wein zeigt deutlicher, wo dieses Weingut seine Wurzeln hat, inmitten eines von Vulkanen geformten und geprägten Gebietes.
Wer Wein wie diesen entstehen lassen will, muss sich mit der Geschichte dieser Region beschäftigen. Der B1 ist eine Ode an unsere Herkunft und Heimat – dem Steirischen Vulkanland.
Stefan Krispel
Fein zum Wein: Das Wollschwein
Beim Verkosten der Krispel-Kreationen schmeckt man nicht nur den Boden, die Sonne und die Landschaft, sondern auch die Leidenschaft an der Arbeit – und das in jedem Bereich. Toni Krispel hat das Wollschwein, eine alte mitteleuropäische Rasse, 1999 auf das Gut gebracht und seither in seiner Obhut: „Ich habe nach Alternativen zum gewöhnlichen Mastvieh gesucht und bin durch die Arche Austria auf die Wollschweine gekommen. Die waren noch dazu vom Aussterben bedroht. Darum habe ich das Wollschwein zu uns geholt.“ Er legt größten Wert auf das Wohl der Tiere. Das Resultat seiner Arbeit: Die Wollschweine werden bei Krispel dreimal so alt wie herkömmliche Mastschweine. Einmal jährlich findet das legendäre Fest „Die Vermessung der Sau“ statt, um alte Traditionen wieder aufleben zu lassen. Weg von Verschwendung, hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.
Während wir uns an gute alte Zeiten erinnern, verbringen wir eine gute Zeit und verschmausen alles, was das Tier zu bieten hat – den saftigen Braten, aber auch Beuschel und Grammeln mit Trüffel.
Toni Krispel, er baute das Gut auf und ist Vater aller Wollscheine.
Vorhang auf fürs Genusstheater
Ist man erst mal auf den Geschmack gekommen, gibt es auf der Genusstour weitere Highlights zu erkunden. Dabei schlendert man durch die Weingärten, den 3.400 m2 Weinkeller, erfährt mehr über Schwein und Wein und erlebt sogar die Wollschweine live in ihrem Stall. Am Ende der Tour öffnet sich der Vorhang zum Genusstheater, wo man von ambienten Klängen und herrlichen Gerüchen empfangen wird. Der paradiesisch gestaltete Hof lädt dazu ein, in eine Welt voller unvergesslicher Geschmacksmomente einzutauchen, wenn Daniel Weißer und sein Team die imposante Schauküche betreten. Der krönenden Abschluss by Lisa verführt mit süßen Pralinen, feinsten Kuchen zum Gabeln oder Parfaits zum Dahinschmelzen. Hat man dann noch die perfekte Begleitung – nicht nur beim Wein – laden die sieben Gästezimmer zum Verweilen ein.
Text: Julia Strempfl
Fotos: © Chris Rogl
