Heraus kommt ein literarisches Triestbuch, das durch Lyrik und Reiseerzählungen Lust auf mehr macht. 3 Triestiner Gastautoren runden das Werk ab. Die Autoren, Martin G. Wanko und Mike Markart, machen sich nach Triest auf.
Martin G. Wanko unternimmt eine literarisch erzählerische Spurensuche und verknüpft das alte Österreich der Monarchie mit der Gegenwart der Stadt. Seine literarischen Reiseberichte führen mit sich selbst Rücksprache, denn in Zeiten des Klimawandels sieht man ein gerade bereistes Land auch mit anderen Augen. Als Gegensatz dazu findet er die Ruhe und Zurückgezogenheit im Karst. Die Osmize, die Weinbaubetriebe und die Manufakturen sind Ankerpunkte, Inseln in einem ursprünglichen, oft wild anmutenden Landstrich. Sie sind die Lebensadern in der Karstlandschaft, zwischen Italien und Slowenien. Gedankliche Vergleiche mit der südlichen Steiermark, beispielsweise zwischen den Osmize und Buschenschänken liegen auf der Hand.
Mike Markart trägt fantasievolle Erzählungen in der ihm eigenen, unverkennbaren Sprache bei. Er unternimmt einen Triestiner Spaziergang, der die Naturgesetze neu definiert und bereist die Zimmer seiner Wohnung mit dem Zug. Um schlussendlich Umberto Saba loszuschicken, auf die Suche nach seinem verschwundenen Gehstock. Dazu findet sich ein Gedichte-Zyklus mit kargen Texten voller überraschender Bilder als weiterer Beitrag Mike Markarts in dem Buch.
Fazit: Mike Markart und Martin G. Wanko doppeln sich nicht. Die unterschiedlichen Stilmittel und auch die verschiedenen Blickwinkel lassen eine kurzweilige literarische Mischung entstehen, eine sich einschließende Gegensätzlichkeit. Einmal im Karst, einmal in der Stadt. Einmal Tag, einmal Nacht. Einmal das Meer, einmal die Felsen.
Stimmige s/w-Fotos von Mike Markart, Martin G. Wanko und Rudi Tischler runden das Buch ab und lassen bereits gedanklich den nächsten Trip nach Triest entstehen.
Mike Markart / Martin G. Wanko
»Triest – Das Meer. Die Stadt.
Wie die Nacht und der Wind.«
140 Seiten, edition keiper
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